Maschinenfabrik Berthold Hermle AGMaschinenfabrik Berthold Hermle AG

Hermle 2015 mit 8,5 % mehr neuen Aufträgen

Konzernumsatz um 2,8 % auf 356,6 Mio. Euro erhöht Betriebsergebnis steigt um 1,7 % auf 80,4 Mio. Euro 2016 Umsatzplus und Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet

Gosheim, 29. April 2016 – Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte ihre Marktposition im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 gut behaupten. Konzernweit erhielt der schwäbische Werkzeugmaschinenhersteller neue Aufträge im Wert von 360,7 Mio. Euro (Vj. 332,5), das entsprach gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 8,5 %. Sowohl die extrem leistungsfähigen und präzisen Hermle-Bearbeitungszentren als auch die neuen hochwertigen Einstiegsmaschinen wurden stark nachgefragt. Der inländische Auftragseingang erhöhte sich um 11,2 % auf 155,8 Mio. Euro (Vj. 140,1). Aus dem Ausland kamen mit 204,9 Mio. Euro 6,5 % mehr neue Bestellungen herein (Vj. 192,4), vor allem im zweiten Halbjahr auch einige unerwartete Großprojekte. Im gesamten Werkzeugmaschinenbau nahm der Ordereingang 2015 nach Angaben des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) um 3 % zu. Der Auftragsbestand des Hermle-Konzerns erhöhte sich per 31. Dezember 2015 im Stichtagsvergleich um 3,4 % auf 123,2 Mio. Euro (Vj. 119,1).

Der Konzernumsatz stieg 2015 um 2,8 % auf 356,6 Mio. Euro (Vj. 346,8). Zuwächse erzielte Hermle in allen Kundensegmenten sowohl im Neumaschinengeschäft als auch im Servicebereich. Der Auslandsumsatz wuchs um 4,8 % auf 208,7 Mio. Euro (Vj. 199,1) und das Inlandsvolumen um 0,1 % auf 147,9 Mio. Euro (Vj. 147,7). Damit vergrößerte sich die Exportquote von 57,4 % auf 58,5 %.

Auch die Ertragslage konnte Hermle im Berichtsjahr leicht verbessern, obwohl das Ergebnis zu Jahresbeginn durch einmalige Währungseffekte aus der sprunghaften Aufwertung des Schweizer Franken belastet war. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich konzernweit um 1,7 % auf 80,4 Mio. Euro (Vj. 79,0). Inklusive des leicht positiven Finanzergebnisses stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 1,6 % auf 80,6 Mio. Euro (Vj. 79,4). Daraus errechnet sich eine Brutto-Umsatzmarge von 22,6 % (Vj. 22,8). Nach Abzug von Steuern wurde ein Jahresüberschuss von 59,2 Mio. Euro ausgewiesen (Vj. 58,8).

Dank des guten Geschäftsverlaufs hat sich 2015 auch die ohnehin solide Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens konzernweit verbessert: Der operative Cash-flow nahm leicht auf 65,4 Mio. Euro (Vj. 64,4) und die Eigenkapitalquote im Stichtagsvergleich auf 72,8 % (Vj. 71,7) zu.

Im Berichtsjahr investierte Hermle 7,1 Mio. Euro (Vj. 15,4) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Schwerpunkt lag auf der Erweiterung der spanenden Fertigung durch mehrere eigene Bearbeitungszentren. Der hohe Vorjahresvergleichswert stand in Zusammenhang mit dem Neubau eines Gebäudes für die Montage von Großmaschinen und automatisierten Anlagen am Standort Gosheim.

Auf Grundlage der insgesamt erneut sehr zufriedenstellenden Entwicklung im Jahr 2015 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 6. Juli 2016 vor, wie im Vorjahr eine Dividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie zuzüglich eines Bonus von 10,00 Euro je Aktie auszuschütten. Pro Vorzugsaktie würden damit 10,85 Euro ausbezahlt.

Die Mitarbeiter der Hermle AG sollen ebenfalls wieder finanziell am Unternehmenserfolg beteiligt werden und im Anschluss an die Dividendenzahlung eine Prämie sowie eine Einmalzahlung erhalten. Konzernweit waren Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 977 Mitarbeiter beschäftigt, 13 Personen mehr als am Vorjahresstichtag. Neueinstellungen gab es vor allem im Service. Darüber hinaus wurden Auszubildende mit erfolgreichem Abschluss übernommen und die freigewordenen Ausbildungsplätze neu besetzt.

Ihre intensiven Entwicklungsaktivitäten setzte die Hermle AG 2015 unverändert fort. Im Mittelpunkt standen Bearbeitungszentren und Automatisierungslösungen, die gezielt auf die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden und Marktsegmente abgestimmt sind. Unter anderem entwickelte das Unternehmen mit der C 250 eine neue, kleinere Version der hochwertigen, aber standardisierten Einstiegsmodelle in die 5-Achs-/5-Seiten-Bearbeitung und mit der C 62 die zweite Generation der hochleistungsfähigen Hermle-Großbearbeitungszentren. Ferner wurden das Angebot an Industrie 4.0-Bausteinen um zusätzliche Systeme für die vollautomatische, digitale Produktion erweitert und neue, extrem wärmeableitende Materialkombinationen zur Marktreife gebracht, die mit dem generativen Fertigungsverfahren von Hermle (Metall-Pulver-Auftragsverfahren) hergestellt werden.

Mit diesen und weiteren Innovationen, die im April 2016 auf der Hausausstellung in Gosheim präsentiert wurden, ist das Unternehmen gut gerüstet für die Zukunft. Im Gesamtjahr 2016 erwartet Hermle auf Basis des guten Auftragsbestands ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Damit bestehen auch gute Chancen, dass beim Betriebsergebnis trotz voraussichtlich zunehmenden Wettbewerbs und bevorstehender Tariferhöhungen wieder etwa das Vorjahresniveau erreicht wird.

Zur Absicherung des künftigen Wachstums sind außerdem erneut umfangreiche Investitionen geplant. Neben der Aufstockung und Modernisierung eines bestehenden Produktionsgebäudes am Standort Gosheim wird im laufenden Jahr ein circa 4 Hektar großes Grundstück mit guter Autobahnanbindung im Nachbarlandkreis Rottweil erworben. Das neue Areal befindet sich in einem reinen Industriegebiet und unterliegt daher im Gegensatz zu den bisherigen Flächen in Gosheim keinen baulichen Einschränkungen. In den kommenden beiden Jahren sind dort Investitionen von insgesamt rund 8 Mio. Euro für zusätzliche Kapazitäten vorgesehen.

Der komplette Jahresabschluss kann unter www.hermle.de/finanzberichte abgerufen werden.

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